AHK-News

„Geschäftsklima in Belarus 2020“

02.03.2020

Ergebnisse der Umfrage

Die Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft in Belarus (AHK Belarus) und das Informationszentrum der Deutschen Wirtschaft – DEinternational-Servicestruktur des Deutschen Industrie- und Handelskammertages e. V. (DIHK) haben die jährliche Umfrage zum Geschäftsklima in der Republik Belarus durchgeführt. Solche Umfragen werden traditionell von den Auslandshandelskammern (AHKs) veranstaltet und tragen zum Informationsaustausch zwischen den in den jeweiligen Regionen tätigen Unternehmen bei.

Ziel der Umfragen ist es, eine Vergleichsanalyse der Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche, außenwirtschaftliche und Investitionstätigkeit in verschiedenen Ländern zu erhalten, die persönliche Wahrnehmung durch die Unternehmen unabhängig von makroökonomischen Daten und Angaben der offiziellen Statistik darstellt. Anhand der Umfrageergebnisse haben die potentiellen Investoren, welche das jeweilige Land als einen möglichen Investitionsstandort und Wirtschaftspartner ansehen, die Möglichkeit, sich volleres und praxisbezogenes Bild über die Bedingungen für die Geschäftstätigkeit im Lande unter Berücksichtigung der Meinungen und Einschätzungen der befragten deutschen Firmen, die in einer jeweiligen Region tätig sind, zu verschaffen.

An der Geschäftsklimaumfrage 2020 haben sich 54 Vertreter der in Belarus tätigen Unternehmen (vorwiegend mit deutschen Investitionen) beteiligt.

Zusammenfassung zur Geschäftsklimaumfrage:

  • Vor dem Hintergrund einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in der Republik Belarus ist bei der Mehrheit von den an der aktuellen Umfrage beteiligten deutschen Unternehmen ein Anstieg der negativen Bewertungen in Bezug auf die aktuelle Wirtschaftslage sowie auch    in Bezug auf die kurzfristigen wirtschaftlichen Aussichten auf Makro- und Mesoebene zu verzeichnen. Die Bewertungen durch die Befragten der Lage ihrer eigenen Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit und der Aussichten auf Mikroebene sind optimistischer ausgefallen: die Mehrheit der Unternehmen rechnet mit einer gewissen Verbesserung ihrer Geschäftstätigkeit 2020.
  • Als Hauptrisiko für die Unternehmensentwicklung in Belarus wurden durch 3 von 4 deutschen Unternehmen die Faktoren des außenwirtschaftlichen Umfeldes angegeben. Die Hälfte der Befragten sieht die Risiken auch in der Konjunktur des Binnenmarktes, den Schwankungen des Wechselkurses sowie möglichen Änderungen der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen im Lande.  
  • Zu meist attraktiven Standortfaktoren der Republik Belarus zählen laut Angaben deutscher Unternehmen nach wie vor die Infrastruktur, politische Stabilität und die mit „human capital“ verbundenen Faktoren. In diesem Jahr wurden durch die deutsche Wirtschaft vor Ort auch solche Faktoren wie Steuersystem und -behörden, Bedingungen für Forschung & Entwicklung und Bekämpfung von Korruption und Kriminalität hervorgehoben.
  • Unter den Faktoren, die die Geschäftstätigkeit im Lande behindern, wurden durch die Befragten die Zahlungsdisziplin, Berechenbarkeit der Wirtschaftspolitik und Rechtssicherheit genannt. Laut Meinung der Befragten ist auf dem Arbeitsmarkt der Republik Belarus auch Personalmangel spürbar.
  • In der Rangliste der Investitionsattraktivität der Länder liegt Belarus immer noch in der Mitte (Platz 14 von 24 bewerteten Ländern). 60 % der an der Umfrage beteiligten deutschen Unternehmen wären bereit, sich für Belarus als Investitionsstandort wieder zu entscheiden.

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