Das German Economic Team Belarus (GET Belarus) hat die neue Publikation „Wirtschaftsausblick Belarus 2019“ (August, 2019) veröffentlicht:
"Überblick
• Wirtschaftliche Erholung verliert aufgrund externer Faktoren stark an Schwung. Wachstumsprognosen für 2019 (+1,8%) und 2020 (+1,3%) wurden nach unten korrigiert.
• Inflation verbleibt auf einem für Belarus niedrigen Niveau (5,0% in 2019) und lässt Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik. Reale Zinsen gehen zurück und beleben die Kreditnachfrage.
• Fiskalische Lage wird sich in 2019 und 2020 wieder verschlechtern. Hauptgrund sind steigende Ausgaben im Vorfeld der Wahlen und Wegfall von Einnahmen durch das russ. Steuermanöver.
• Trotz Umsetzung weiterer FX-Liberalisierungsmaßnahmen wertet der BYN geringfügig auf. Die Währungsreserven steigen an (Jun-19: 8,3 Mrd. USD) und stärken die Importdeckung.
• Leistungsbilanzdefizit weitet sich 2019 aufgrund schwacher Exporte, Fortsetzung des AKW-Baus und des noch unkompensierten russischen Steuermanövers wieder aus (2,1% des BIP).
• Lieferunterbrechungen von Rohöl und diverse Handelsspannungen mit Russland wirken sich negativ auf den Außenhandel aus, der das erste Mal seit 2016 wieder schrumpft.
Themen
• Bankensektor gekennzeichnet durch reges Kreditwachstum und rückläufigen Anteil staatlich gelenkter Kredite. Ent-Dollarisierung und Kommerzialisierung bleiben Herausforderungen.
• Inländischer Anleihemarkt ist noch schwach entwickelt, könnte jedoch die Finanzierung von Unternehmen in lokaler Währung stimulieren und damit zur Ent-Dollarisierung beitragen.
• Staatsunternehmen dominieren mit einem Anteil von über 30% an der Wirtschaft, sind jedoch weniger effizient als private Unternehmen.
• Staatliche Exportförderung sollte sektoral ausgeweitet werden und bedarf mehr Wettbewerb.“
Quelle: GET Belarus